Mercedes meldet 21Prozent Minus bei Neuwagenverkäufen

Für viele Autohersteller war der September 2018 ein schlechter bis sehr schlechter Monat im Hinblick auf die Verkaufszahlen. Der Grund dafür liegt in den, seit 1. September 2018 geltenden, neuen Prüfstandards WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure). Viele Modelle von allen Fahrzeugherstellern entsprechen noch nicht diesen neuen Prüfkriterien und warten noch auf deren Zulassungen. Hohe Rabatte für Neufahrzeuge sorgten dazu noch, dass viele Käufe vorgezogen wurden.

Alleine Mercedes verzeichnete 21 Prozent weniger Zulassungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Modelle mit Dieselantrieb waren, aufgrund drohender Fahrverboten in so manchen deutschen Großstädten, besonders betroffen.

Die neuen WLTP Testes dauern nicht nur länger, sondern werden auch praxisnäher durchgeführt. Fahrzeuge werden mit höheren und abwechselnden Geschwindigkeiten, Beschleunigungs- und Bremssituationen getestet. Ziel dabei ist es, den Treibstoffverbrauch und den Abgasausstoß realistischer zu messen, als das bislang der Fall war.

Daimler Benz AG

Der älteste Autohersteller der Welt mit Hauptsitz in Untertürkheim/Stuttgart wurde 1883 durch Gottlieb Daimler gegründet, der ein Patent für einen Gasmotor mit Glührohrzündung anmeldete. 1886 ließ sich sein späterer Geschäftspartner Carl Friedrich Benz das Automobil patentieren. Dieses Fahrzeug hatte damals drei Rädern und einen Verbrennungsmotor mit elektrischer Zündung.

Die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren für alle Autohersteller eine schwierige Zeit. Die Deutsche Bank forcierte einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen Daimler und Benz, nicht zuletzt, um Forderungen an das Unternehmen in Anteile umwandeln zu können. Im Juni 1926 kam es zur Fusion unter dem Namen Daimler-Benz AG mit Sitz in der Reichshauptstadt Berlin.

Ab 1933 engagierte sich man verstärkt im Bereich Rüstung mit Panzern, Motoren für Flugzeuge und Schiffe sowie Panzer. Bei Kriegsende waren nahezu alle Werke zerstört und die in der sowjetischen Zone gelegenen Werke wurden später enteignet.

1962 beschäftigte der Konzern bereits wieder 90.000 Mitarbeiter, auch aufgrund zahlreicher Innovationen, wie beispielsweise das Sicherheits-Zapfenschloss oder das Antiblockiersystem (ABS). Es folgten später der Gurtstraffer und der Airbag. Die Fahrgastsicherheit stand dabei stets im Mittelpunkt.

Ab Mitte der 1980er Jahre expandierte man unter dem damaligen Konzernchef Edzard Reuter, dem Sohn des legendären ehemaligen Bürgermeisters von West-Berlin, in vier weitere Geschäftsbereiche. AEG, die MTU Motoren- und Turbinen-Union, Fokker und Dornier waren nun unter einem Dach vereint. Die Tochterunternehmen Daimler-Benz Inter Services (debis) und die Deutsche Airbus GmbH wurden darüber hinaus neu gegründet.

1995 übernahm Jürgen Schrempp die Konzernleitung und trennte sich wieder von den teilweise verlustbringenden Zukäufen. Dafür ging er im November 1998 eine Fusion mit dem amerikanischen Autohersteller Chrysler ein, worauf das Unternehmen unter dem Namen Daimler-Chrysler AG firmierte. Knapp zehn Jahre später gingen die beiden Autohersteller wieder getrennte Wege.

Ebenfalls 1995 wurde die Evo Bus GmbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft gründet, die Omnibusse für Stadt- und Überlandfahrten entwickelt und produziert.

Die LKW-Sparte, Daimler Trucks, ist Weltmarktführer bei Lastkraftwagen mit über acht Tonnen Gesamtgewicht. 2017 wurden davon über 470.000 Stück ausgeliefert.

Insgesamt erwirtschaften die rund 290.000 Mitarbeiter weltweit 164 Milliarden Euro. Der Vorstandsvorsitzende ist aktuell Dieter Zetsche. 66 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Die größten Einzelaktionäre sind mit 9,7 Prozent Li Shufu, Eigentümer des Autoherstellers Geely aus China, 6,8 Prozent hält die Kuwait Investment Authority und 5,08 Prozent gehören Black Rock.

Unter dem Namen Mercedes AMG Petronas setzt man in der Formel 1 seit 2010 die erfolgreiche Vergangenheit aus den 50er Jahren wieder fort. Noch dazu erfolgreich, denn die letzten fünf Jahre triumphierte stets ein Mercedes-Pilot beim Kampf um den Titel in der Königsklasse des automobilen Rennsports.