Bayer AG – Aktienkurs erholt sich wieder

Nach der vorübergehenden Talfahrt der Bayer-Aktien hat sich der Aktienkurs des Pharma-Riesen aus Leverkusen in den letzten Tage wieder erholt.

Grund dafür war die Ankündigung von massiven Stellenstreichungen, die nicht zuletzt durch die Übernahme von Monsanto und den daraus resultierenden Strafzahlungen, erforderlich wurden. Die Mehrzahl der 12.000 Stellen soll aber außerhalb Deutschlands eingespart werden.

Durch den Stellenabbau sollen Synergieeffekte, die durch den Kauf von Monsanto entstanden sind, besser genutzt werden, so die Konzernleitung.

Nach der Übernahme von Monsanto muss sich der börsennotierte Konzern auf zahlreiche Klagen in den USA einstellen. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, welches Monsanto herstellt, soll krebserregend sein und darüber habe man nicht eingehend informiert, so die Kläger. Bayer wies diese Anschuldigungen umgehend zurück. Sofort nach dem ersten Prozess kam es zu Kursverlusten an der Börse.

Bayer AG

Der Pharmakonzern Bayer, mit Hauptsitz in Leverkusen, ist ein Unternehmen mit rund 300 Gesellschaften aus den Bereichen Pharma und Pflanzenschutz. Etwa 100.000 Mitarbeiter sind dabei weltweit auf fast allen Kontinenten beschäftigt.

Ursprünglich wurde Bayer im Jahr 1863 im Wuppertaler Stadtteil Barmen von Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott gegründet. Aus Platzmangel zog man 1895 an den Rhein. Wiesdorf am Rhein mit seiner Arbeitersiedlung Leverkus, benannt nach dem Alzarinproduzenten Leverkus und Söhne, wurde als Standort auserkoren. Daraus entstand in der Folge die Stadt Leverkusen.

1925 ging das Unternehmen in den I.G. Farben auf und nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1950 hieß das Unternehmen einfach nur Werk Leverkusen. Nach dem Neuaufbau im Jahr 1950 kehrte man schnell wieder zur ursprünglichen Tätigkeit zurück und beschäftigte zu Beginn der 1960er Jahre bereits wieder 80.000 Mitarbeiter.

Um in den USA wieder aktiv zu werden, wurde 1954 ein Gemeinschaftsunternehmen mit Monsanto gegründet. Unter dem Namen „Mobay“ wurde die Gesellschaft später zu einer hundertprozentigen Bayer-Tochter. In der Folge war es auch wieder möglich, in den USA als Bayer Produkte zu vertreiben und eigene Werke zu eröffnen.

Die Tochterunternehmen Agfa und Gevaert schlossen sich 1964 zusammen, um im Bereich Filme, Röntgenapparate und Fotokameras konkurrenzfähiger zu werden.

Der Bayer-Konzern besteht heute im Wesentlichen aus drei Geschäftsbereichen.

  • Pharmaceuticals

Die Haupttätigkeitsbereiche sind die Erforschung, Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von rezeptpflichtigen Arzneien. Speziell auch im Bereich Onkologie, Ophthalmologie und Hämatologie.

  • Ophthalmologie

In diesem Bereich werden rezeptfreie Medikamente erforscht, entwickelt, produziert und vertrieben. Dazu zählen so bekannte Namen wie Aspirin oder Bepanthen/Bepanthol.

  • Crop Science

Diese Sparte beschäftigt sich mit Pflanzenschutz, Saatgut und Schädlingsbekämpfung.

Darüber hinaus gibt es noch den Geschäftszweig Animal Health, der sich mit der Gesundheit von Tieren beschäftigt.

Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist Bayer bei der kulturellen und sportlichen Förderung der Stadt Leverkusen sehr aktiv. Nicht nur der Fußballverein Bayer 04 Leverkusen beispielsweise gehört zum Konzern, sondern auch eine eigene Kulturabteilung. Bayer.Kultur veranstaltet regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und diverse Ausstellungen.